MARTIN SOMMERHOFF


PROGRAMME

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„Manchmal wär’ ich gerne meiner Meinung“. 33 Jahre musikalisches Kultur-Kabarett – eine Essenz

„Sobald mir die Leute zustimmen habe ich immer das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben.“

Oskar Wilde

Die Tretmühle des „normalen Wahnsinns“ nimmt zunehmend an Fahrt auf. Wer vermag in wirren Zeiten des digitalen Kulturwandels 4.0 noch guten Gewissens zwischen Information, Halbwahrheiten, Meinungsmache, dreisten Lügen, gut gemeinten Ratschlägen, oder lancierter Manipulation zu unterscheiden? Wie soll man sich noch eine Meinung bilden, der man selber über den Weg trauen kann? Da kann eine analoge Orientierungshilfe in Form eines Rückblicks auf 33 Jahre musikalisches „Kultur-Kabarett“ nicht schaden.
„Manchmal wär’ ich gerne meiner Meinung“ – Grundlage für skurrile Geschichten, schräge Gedanken, gewagte Thesen, absurde Geistesblitze und einfühlsame Lieder, sprich: Eine zeitlos-aktuelle, veredelte Essenz aus über drei Jahrzehnten musikalischer Kleinkunst. Also dann: Bühne frei für Sommerhoffs Parforceritt über die Abgründe von bewusstem Ernst und unfreiwilliger Komik, für die Alltagsakrobatik zwischen Erhabenheit und Lächerlichkeit, für den Eiertanz zwischen quälendem Sinn und erlösendem Unsinn, getreu der Maxime: Solange man sich immer noch dümmer stellen kann als man ist, hat man die Grenzen seiner Möglichkeiten noch nicht erreicht.

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„Lerne Lachen ohne zu Weinen“
Martin Sommerhoff singt und spricht Kurt Tucholsky

Tucholsky: Aktueller denn je
Die Nationalisten sind weltweit wieder auf dem Vormarsch. Die Demokratie ist wohl doch kein Naturereignis, wie wir Nachkriegskinder lange geglaubt haben. Wir werden sie verteidigen müssen. Doch wie verteidigt man eigentlich die Demokratie? Woher bekommt man geistigmoralischen Beistand, der dem Thema sowohl mit messerscharfer Analyse als auch mit Witz und Humor zu Leibe rückt? Grund genug, sich mal wieder mit dem deutschen Demokratieverteidiger Nr.1, mit Kurt Tucholsky zu beschäftigen, dem radikalen Humanisten, der verzweifelt versucht hat, im Berlin der 20er Jahre den Untergang der freiheitlichen Gesellschaftsordnung zu verhindern.

"Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und LAUT zu sagen: Nein!"

Kurt Tucholsky

Er war Lyriker, Kritiker, Romancier, bissiger Satiriker und Verfasser erotisch-frecher Chansons. Kurt Tucholsky liebte die Frauen, die verrauchten Berliner Kneipen und die halsbrecherischen Pointen. Er hat die Katastrophe des Nationalsozialismus vorausgeahnt, so früh wie kaum ein anderer – und doch geglaubt, sie mit der Schreibmaschine aufhalten zu können. Tucholskys Texte zeichnen sich aus durch sprachliche Brillanz, Witz und zeitlose Aktualität. In einer leichtfüßig-tiefgründigen biographischen Revue präsentiert der Hürther Kabarettist Martin Sommerhoff Chansons und Texte des unbequemen Zeitzeugen.

"Es ist ja nicht wahr, daß jene, die sich "national" nennen dieses Land und seine Sprache für sich gepachtet haben. Im Patriotismus lassen wir uns von jedem übertreffen – wir fühlen international. In der Heimatliebe von niemand – nicht einmal von jenen, auf deren Namen das Land grundbuchlich eingetragen ist. Wir sind auch noch da."

Kurt Tucholsky, 1929, in der Wochschrift Weltbühne.

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